Am 19. September übergaben Vertreter des Landesverbandes der Gehörlosen Baden-Württemberg 4.960 Unterschriften an Sozialminister Lucha. Zentrale Forderung der Unterschriftenaktion ist es, gehörlosen Eltern die Finanzierung von Gebärdendolmetschern für alle Termine in Schulen und Kindergärten ihrer Kinder zu ermöglichen. Ein wichtiger Schritt dazu ist die gesetzliche Verankerung des Anspruchs auf Dolmetscher, um die Kommunikation zwischen Kindergarten, Schulen und Elternhaus zu gewährleisten.
Mrkus Fertig, Frank Kissling, Wolfgang Reiner, Sozialminister Manne Lucha MdL, Ulli Hockenberger MdL Zahlreiche Bundesländer haben dazu schon vor Jahren Gesetze und Verordnungen erlassen; Baden-Württemberg hinkt der Entwicklung hinterher.
Am Gespräch nahmen teil: Manne Lucha (Sozialminister des Landes Baden-Württemberg), Ulli Hockenberger (behindertenpolitischer Sprecher der CDU Fraktion und stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Soziales und Integration), Frank Kissling (Geschäftsführer des Landesverbandes Selbsthilfe), Wolfgang Reiner (Vorsitzender des Landesverbands der Gehörlosen) und Markus Fertig (Beauftragter für Bildung beim Landesverband der Gehörlosen).
Wolfgang Reiner und Markus Fertig als Vertreter des Landesverbands für Gehörlose forderten Sozialminister Lucha auf, konkrete Schritte zur Verbesserung der Situation gehörloser Eltern zu unternehmen. Fertig erklärte, dass das aktuell vom Sozialministerium zur Verfügung gestellte Budget in Höhe von rund 80.000 Euro jährlich lediglich ausreiche, um Dolmetscherkosten für Elternabende in der Schule, Lehrergespräche und Informationsabende über weiterführende Schulen zu finanzieren. Dies decke jedoch nicht den bedarf. "Gehörlosen Eltern bleibt der Zugang zu wichtigen Teilen des Lebens ihrer Kinder im kindergarten und Schule verwehrt", so Fertig. Wichtige Bereiche, die aktuell nicht finanziert werden sind: Elternabende und Gespräche in Kindertagesstätten, Veranstaltungen und Feiern in Schulen und Kindertagesstätten, sowie Informationsabende zu wichtigen themen, beispielsweise Drige, Umgang mit sozialen Medien, Mobbing usw. und Elternbeiratsarbeit.