Schreiben an Umweltminister Untersteller zu Elisabethenwört
wie Sie wissen, wird die Planung des Landes zum Hochwasserschutz zwischen Dettenheim und Philippsburg von den Bürgern vor Ort sehr kritisch hinterfragt. Die Bedenken der Anwohnergemeinden richten sich dabei nicht generell gegen einen Hochwasserschutz auf dem Gemeindegebiet sondern gegen die ausgewählte Variantenauswahl der Dammrückverlegung mit ökologischen Flutungen auf der Rheinhalbinsel Elisabethenwört.
Aus Sicht der Kommunalpolitik der Anrainergemeinden sind aber weitere wichtige Punkte strittig. Unter anderem stellen sich folgende Fragen zur Notwendigkeit und Häufigkeit von Retentionsflutungen in den Rückhalteräumen des Integrierten Rheinprogramms:
1. Sind Retentionsflutungen, die Eingriffe erzeugen, nach dem Bundesnaturschutzgesetz nur zulässig, wenn sie zur Einhaltung des Hochwasserschutzzieles tatsächlich erforderlich sind?
2. Ändert sich die Notwendigkeit und Zulässigkeit von ökologischen Flutungen, wenn Retentionsflutungen nicht, wie bisher angenommen alle 10 – 30 Jahre, sondern nur alle 100 - 120 Jahre auftreten?
3. Sind häufige aber unnötige Retentionsflutungen geplant, um damit das Integrierte Rheinprogramm und die ökologischen Flutungen zu rechtfertigen?
Ich bitte Sie um eine Stellungnahme zu diesen Fragen und bitte Sie, sehr geehrter Herr Minister, die Haltung des Ministeriums nochmals zu überdenken und mit der Kommunalpolitik auch in einen direkten Austausch zu treten, um die offenen Punkte persönlich zu erläutern.
Sollte ein Termin vor Ort nicht möglich sein, kann ein solches Gespräch aus meiner Sicht auch gerne in Stuttgart, z.B. am Rande des Plenums stattfinden.
Über eine positive Nachricht würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Ulli Hockenberger MdL